Das Peckelsheimer Dschungelcamp beim Büttenabend
Samstag, der 26. Januar 2008, 19:40 Uhr: Peckelsheims Straßen waren so gut wie leer gefegt. Und dafür kann es nur einen Grund geben: Mit den Worten "So früh wie nie, so gut wie immer" eröffnete Wolfgang Janzen, erster Vorsitzender des "Pickel-Jauh", mit einer kleinen karnevalistischen Verspätung von 10 Minuten, den 12. großen Peckelsheimer Büttenabend. Doch auch wenn damit mittlerweile das Dutzend voll war: Der Eröffnungssatz passte zum kompletten Abend: Trotz der diesjährigen sehr kurzen Vorbereitungszeit für den Büttenabend war es dem Karnevalsverein, dem MGV und der Feuerwehr gelungen, einen Büttenabend der Spitzenklasse darzubieten.
Die kleinen Fotos auf dieser Seite können Sie per Mausklick auf das Bild auch vergrößert sehen.
Auch in diesem Jahr fuhr der Peckelsheimer Karnevalsverein wieder viel Technik und Manpower auf, um auch wirklich allen Narren im Saal den Büttenabend zu präsentieren. Unzählige Stunden Vorbereitungen waren notwendig um die Halle zu schmücken. Über 150 Darsteller hatten im Vorfeld viele Stunden geprobt und Darbietungen einstudiert, damit am Ende ein über 3 Stunden langes Programm der Spitzenklasse dabei heraus kam. Die Qualität des Peckelsheimer Karnevals hat sich mittlerweile auch scheinbar schon etwas weiter zu diversen Prominenten herumgesprochen: Denn so gab es im Laufe des Abends das eine oder eine Promi-Sternchen im Saal zu sehen. Doch dazu später mehr.
Bei den Rahmenbedingungen des Abends wurde in diesem Jahr auf bewährte Mittel gesetzt: Durch das Programm des Abends führte wieder der damalige Sitzungspräsident Lothar Jonietz, der dabei natürlich auch immer wieder so manchen Karnevalsscherz mitgebracht hatte (man denke dabei z. B. an das erstmalig bestehende Rauchverbot). Musikalische Unterstützung gab es nach den guten Erfahrungen im letzten Jahr wieder von der Band "Vater & Sohn". Für das aufwendige Dschungel-Bühnenbild waren im Vorfeld zahlreiche Pflanzen und Tiere direkt aus dem Urwald importiert worden. Hinter der riesigen zwei Stockwerke umfassenden Bühnenkonstruktion sollen sogar vereinzelt Elefanten und Affen gesehen worden sein. Lothar Jonietz hatte von seiner Position oben auf dem Palmen besten Überblick über das närrische Feuerwerk. So mancher Zuschauer im Saal erinnerte sich vielleicht an das parallel im Fernsehen laufende Finale des RTL-Dschungelcamps. Einziger Unterschied: Beim Büttenabend gab es anstatt drittklassiger C-Promis echte Unterhaltung zu erleben.
So bewährt auch der Rahmen des Abends war: Inhaltlich gab es in diesem Jahr so manche närrische Neuheit. Der Startschuß für das Programm fiel mit dem Einmarsch des Elferrats, bestehend in diesem Jahr aus Vertretern der zahlreichen Peckelsheimer Kegelvereine. Im späteren Verlauf des Abends wurden diese "Botschafter Peckelsheims", wie Lothar Jonietz sie umschrieb, dann natürlich auch noch in bekannter Form vorgestellt. Die Narrenschar im Saal erfuhr somit so manche bisher unbekannte Details über dieses im Laufe des ganzen Abends gut gelaunte Trüppchen.
Bereits die nun folgenden ersten drei Darbietungen des Abends schlugen ein wie eine karnevalistische Bombe: Solotanzmariechen Vivian Drube aus Brakel hatte mit gerade mal zehn Jahren einen begeistert gefeierten Auftritt auf der Narrenbühne. Bereits bei diesem ersten Dreier-Showblock des Abends zeigte sich die Vielseitigkeit des Peckelsheim Karnevals: Im direkten Anschluß ging es weiter mit einer Büttenrede von Tusnelda, auch bekannt als Sabine Lüke. Sie beschrieb Peckelsheim mal etwas anders, nämlich aus sächsischer Sicht. Das jecke Publikum dankte es ihr genauso wie den anschließend stürmisch gefeierteten Nethesternen. Mit ihrem Gardetanz hatten diese Gäste aus Brakel das Publikum schnell auf ihrer Seite und sorgten um so mehr für echte Karnevals-Stimmung im Saal.
Nun, da der nächste Höhepunkt des Abends auf dem Programm stand, war es Zeit für das Publikum sich für den Einmarsch der Prinzenpaare von ihren Plätzen zu erheben. Vorgestellt wurden diese Oberhäupter des Karnevals durch Präsident Wolfgang Janzen, der für Prinzessin Caroline I. (Vogel) und Prinz David I. (Soethe) sowie das Kinderprinzenpaar Prinz Schedi I. (Samet) und Prinzessin Anna III. (Schröder) natürlich die passenden Willkommensworte parat hatte. Doch an diesem Abend waren die beiden Peckelsheimer Prinzenpaare nicht die einzigen Tollitäten im Saal: Erstmals nach vielen Jahren konnte wieder ein auswärtiges Prinzenpaar beim Büttenabend begrüßt werden: Eine Abordnung von "Brakel Radau" war an diesem Abend zusammen mit seinem Prinzenpaar Prinz Andreas I. und Prinzessin Birgit II. anwesend und marschierte anschließend ebenfalls ein.
Doch neben dieser Karnevals-Prominenz gab es bei diesem Abend auch so manche Fernseh-Prominenz zu sehen: Mitten in die Prinzenpaar-Vorstellung und die Worte des sichtlich schockierten Lothar Jonietz platzte der berühmt berüchtigte Horst Schlämmer. Der stellvertretende Chefredakteur des "Grevenbroicher Tagblatt", der seit Jahren unter dem Motto "Immer janz discht dran und knallhart nachjefracht" von den wichtigsten Schauplätzen der Republik berichtet, hatte sich nach Peckelsheim eingefunden. Kurzerhand begrüßte er zunächst auf seine bekannt stürmische Art Prinzessin Caroline I. (Wer hätte das erwartet?) und verdonnerte anschließend Prinz David I. ein Foto von sich zusammen mit der Prinzessin zu machen. Bei so viel Charme auf der Bühne gab es beim Publikum natürlich kein Halten mehr.
Doch natürlich ging es weiter im Programm, nun folgten die Highlights Schlag auf Schlag. Nachdem bereits auf sächsisch über Peckelsheim berichtet wurde, war nun Regina Wernecke dran und beleuchtete den Ort bei ihrer Darbietung aus schwäbischer Sicht. Der Saal dankte es ihr anschließend mit der ersten Rakete des Abends, die dann nahtlos in den nächsten Auftritt überging. Auch hier hatten sich Promis eingefunden. Der Peckelsheimer Feuerwehr war es gelungen DJ Ötzi und Nik P. nach Peckelsheim zu bekommen. Selbst nach damals über 50 Wochen in den deutschen Top 10 war die Parodie von "Ein Stern" der nächste Brüller des Abends. Wie es die Feuerwehr geschafft hat, diese beiden Chartstürmer nach Peckelsheim zu locken, werden wir aber wohl nie erfahren.
Die weiteren Highlights folgten nun: Die bereits seit vielen Jahren im Peckelsheimer Karneval sehr bekannten und beliebten Künstler Ruthild Mundus und Christel Götte standen mit ihrem diesjährigen Sketch in den Startlöchern. Der anschließend bebende Saal ließ natürlich danach die nächste Rakete des Abends los und sorgte somit für den passenden Übergang für die nächste Tanz-Darbietung. Noch einmal standen Gäste aus Brakel auf der Bühne: Die "Blau Weiße Garde" hatte einen Showtanz parat. Lothar Jonietz erkannte anschließend treffsicher und punktgenau: "Dieser Tanz war exzellent!"
Auch bei einem Büttenabend sollte natürlich ein gewisser Anteil an altdeutscher Kultur nicht fehlen. Diesen Bereich übernahm im diesem Jahr der Peckelsheimer Frauenelferrat. Ihre Interpretation des Märchens "Rotkäppchen und der böse Wolf" war zwar in der Tat "sehr frei" nach den Gebrüdern Grimm, aber auch sehr gut und für das Publikum begeisternd. Mit einer weiteren der vielen Raketen des Abends ging es über zur nächsten Tanz-Darbietung. Die "Minxs" zeigten eine ausgezeichnete Kostprobe ihres Könnens und brachten somit den Saal zum beben. Als letztes Highlight vor der Pause folgte dann Büttenredner Willibernd Schröder, der Mann, der zu Karneval gehört "wie der Satz zu Pythagoras" (so Lothar Jonietz). Nach seiner Zusammenfassung der wichtigsten Peckelsheimer Ereignisse und dem folgenden begeisterten Applaus ging es über in die Pause mit Schunkelrunde. Natürlich bestens begleitet von der Band "Vater & Sohn".
Nun, da das Programm langsam aber sicher auf seine Zielgerade einbog, war es Zeit geworden für die immer wieder gern gesehenen Gäste aus Eissen: Die Konfettis hatten auch in diesem Jahr wieder einen passenden Beitrag zum karnevalistischen Feuerwerk dieses Abends. Der Auftritt, dieser wohl erfolgreichsten Tanzformation im Willebadessener Stadtgebiet, war in diesem Jahr ganz im Piraten-Stil gehalten und sorgte natürlich wieder für Begeisterungsstürme in der Peckelsheimer Narren-Arena. Nachdem die Feuerwehr ihren Auftritt bereits hatte, durfte anschließend natürlich auch der MGV als dritter Veranstalter des Abends mit seinem Beitrag nicht fehlen. Mit Geist und Esprit sorgte ihr Sketch "Die Männer bei Monghi und der Orden des Phönix" für die richtige Würze des Abends.
Nachdem an diesem Abend mit Sachsen, Schwaben, Märchen und Piraten so allerlei Szenarien besucht worden waren, war es nun Zeit für eine Tanzshow aus 1001 Nacht. Die "Türkische Putzkolonne" sorgte mit ihrer Bauchtanzshow und ihren Ausflügen ins Publikum für einen weiteren Knaller des Abends. Das sich anschließend endgültig dem Ende nähernde Programm, schreite nun natürlich noch nach dem letzten Höhepunkt: Mit neuen und alten Gesichtern gab es vom Peckelsheimer Männerballett eine Indianer-Choreografie mit mehrstöckigen Hebefiguren, einmaligen Wurf- und Schleuderelementen und einer tollen Akrobatikvorführung. Schließlich und endlich fand sich auch die Prinzessin hinterher am Marterpfahl wieder.
Jetzt, da der Saal endgültig auf den Tischen stand, ging Lothar Jonietz direkt zum großen Finale des Abends über. Dazu versammelten sich gegen 23 Uhr noch einmal alle Aktiven des Abends auf der Bühne und ließen sich von der begeisterten Menge feiern. Auch dieses mal bot der Büttenabend wieder ein abwechslungsreiches und vielseitiges Programm. Anschließend ging es mit musikalischer Unterstützung der Band "Vater & Sohn" noch einige Stunden mit närrischen Treiben in der Stadthalle (heute Schützenhalle) weiter.
Mehr zum Karneval 2008
Übersicht 2008
Gesellschaft 2008
Rathaussturm 2008
Rosenmontag 2008