Rathaus trotz Lawinengefahr gestürmt
Weiberkarneval, am Donnerstag den 11. Februar 2010, in dieser Session eigentlich ein klirrend kalter Tag mit eisigem Wind. Doch für den "Pickel-Jauh" wurde dieser traditionsgemäß sehr umfangreiche und abwechslungsreiche Tag dann doch aufgrund der vielen Termine gefühlt recht heiß. Während sich die meisten jecken Weiber an diesem Tag morgens in aller Ruhe auf den Stürm am Nachmittag vorbereiten konnten, gab der "Pickel-Jauh" schon ab 9:30 Uhr Gas und es ging mit dem Besuch der Peckelsheimer Grundschule zum ersten närrischen Termin des Tages.
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Treffpunkt für das närrische Grüppchen war wie immer der Schulhof. Von dort machten sich Prinz Jürgen I. (Bohnenkamp) und Prinzessin Marielle I. (Bohnenkamp) sowie die Hofnarren Jens I. (Rose) und David I. (Soethe) auf zu den närrischen Kindern, die passend zum Tag natürlich alle schon bunt kostümiert waren. Gleich zu Beginn ging es dann auf die extra errichtete Bühne und der 1. Vorsitzende Wolfgang Janzen stellte den vielen kleinen Prinzessinnen, Clowns, Cowboys usw. die närrischen Regenten vor. Die anschließend folgende traditionelle Schulhof-Polonaise wurde aufgrund der extremen Schneesituation in diesem Jahr erstmals in die Schule verlegt. So ging es dann dort durch sämtliche Klassenräume. Nach vielen gemeinsamen Tänzen und Gesangseinlagen gab es danach wieder für alle ein kleines Schoko-Geschenk bevor sich der Karnevals-Tross auf den Weg zum Kindergarten machte.
Angeschlossen hatte sich dem närrischen Zug mittlerweile auch das Kinderprinzenpaar Prinzessin Bianca I. (Thomas) und Prinz Niclas II. (Stickln), diese hatten den Vormittag noch in der Schule verbracht. Nachdem im stets gut geheizten Kindergarten alle aufgrund des extremen Temperaturunterschiedes beschlagenen Brillen wieder durchschaubar waren, gab es für die Jecken viele leuchtende Kinderaugen zu sehen. Klar scheint auch, dass mit "Trommler Johnny" so mancher "Pickel-Jauh"-Karnevalist danach wohl noch für einige Stunden einen Ohrwurm gehabt haben wird. Nachdem schließlich auch hier einige Gastgeschenke für die Kinder übergeben worden waren, machte sich der Verein dann wieder auf den Weg.
Nachdem nun so viele Kinder glücklich gemacht worden waren, war es nun Zeit für die Narren sich selbst etwas Gutes zu tun: Vor dem Höhepunkt am Nachmittag ging es zu einer kleinen Stärkung über die Mittagszeit. Je näher es Richtung 14:30 Uhr ging, desto mehr stieg die Stimmung bevor es dann auf zum Sturm auf das Rathaus ging. Traditionell war dabei wie immer auch in diesem Jahr wieder der Edeka der gemeinsame Treffpunkt für alle Karnevalisten bevor es gemeinschaftlich durch die vereisten Straßen zum Peckelsheimer Regierungspalast ging. Trotz der ungemütlichen Temperaturen hatten es sich dennoch zahlreiche Weiber auch in diesem Jahr nicht nehmen lassen das Rathaus zu entern.
Bekanntermaßen hatte die Rathaus-Crew es ja noch nie lange geschafft die herbei strömenden Narren an der Erstürmung zu hindern, doch in diesem Jahr gab es so gut wie überhaupt keinen Widerstand. Doch dies dürfte zweifelsohne an den eisigen Temperatur sowie der Lawinengefahr vor der Eingangstür gelegen haben. So waren große Teile der Gebäude-Front wegen Dachlawinengefahr gesperrt gewesen. Wobei sich aber auch so manches närrisches Weib sicher die Frage stellte, ob diese Lawinengefahr und deren Absperrung nicht viel mehr ein getarntes Verbarrikadiermanöver der Rathaus-Mannschaft war. Doch das alles half nichts: Das Rathaus war trotz Lawinengefahr erstürmt und der Machtübernahme durch die Narren stand nichts mehr im Weg!
Weiter ging es wenige Minuten später in der festlich geschmückten Zehntscheune, die auch in diesem Jahr wieder zur Party-Meile wurde. Nachdem sich alle Weiber erst einmal etwas aufgewärmt hatten, folgte die eigentliche Schlüsselübergabe, der wie üblich immer erst ein verbaler Schlagabtausch vorher ging. "Hier wird dem Bürger ganz ungelogen das Fell über beide Ohren gezogen", eröffnete "Pickel-Jauh"-Vorsitzender Wolfgang Janzen. Doch auch der anschließende Rückschlag von Bürgermeister Hans-Hermann Bluhm "Ja, ja, an allem Schuld hat die Politik, nur so lautet die Pauschalkritik" konnte nichts mehr an der Niederlage ändern.
Nachdem anschließend der Bürgermeister noch ein Bützchen und der Karnevalsverein im Gegenzug endlich den Rathaus-Schlüssel bekommen hatten, waren die Machtverhältnisse somit wieder einmal geklärt und dem närrischen Frohsinn stand, zumindest bis Aschermittwoch, nichts mehr im Weg. Auch in diesem Jahr feierten Rathausteam (gut erkennbar an den einheitlichen Bazi-Hüten) und Narren wieder die Fete, auf die das Rathaus das ganze Jahr wartet. Noch bis in die späten Abendstunden kannte der närrische Frohsinn im Peckelsheimer Regierungssitz keine Grenzen. Je später der Abend wurde, desto besser wurde die Stimmung im Rathaus.
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