"Pickel-Jauh" stürmt "krankes" Kranken-Rathaus

Der "Pickel-Jauh" in der Grundschule"Rathaus übernommen, besondere Vorkommnisse: Eine defekte Eingangstür", so könnte die Kurz-Zusammenfassung vom Rathaussturm 2012 lauten. Doch deutlich interessanter ist da schon die längere Version der Zusammenfassung dieses närrischen langen Tages. Mit Unterstützung einer Vielzahl jecker Weiber aus Peckelsheim und Umgebung hat der "Pickel-Jauh" zusammen mit den Prinzenpaaren und den Hofnarren am Weiberkarnevalstag, dem 16. Februar 2012, die Macht im Peckelsheimer Rathaus übernommen. Scheinbar hatten sich die Mitarbeiter des Rathauses vorher zu Krankenhauspersonal ausbilden lassen. Entsprechend passend verkleidet stellte die Mannschaft dar und macht das Rathaus somit kurzerhand zum einem kranken Rath.... äh Kranken-Rathaus. Doch angefangen hatte der Tag schon früh morgen.
 

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Der "Pickel-Jauh" in der Grundschule, hier in der Mitte das Kinderprinzenpaar


Die Bühne in der GrundschuleGegen 9 Uhr bereits war der Hof des Peckelsheimer Schulzentrums der Treffpunkt für die "Roten Jacken" vom Karnevalsverein. Zusammen mit Prinzessin Heike I. (Bohnenkamp) und Prinz Ralf I. (Kleinschmidt) sowie den Hofnarren Daniel II. (Dreker) und Manfred II. (Rebmann) ging es direkt auf die kleine Bühne in der Peckelsheimer Sankt-Nikolaus-Grundschule. Hier schloss sich dann kurzerhand auch das Kinderprinzenpaar Prinzessin Fabienne I. (Eichler) und Prinz Henri I. (Dewenter) an. Die beiden hatten den Morgen in der Schule bei den dort laufenden Karnevalsfeierlichkeiten verbracht. Nach einer Begrüßung sowie dem für Peckelsheim sehr untypischen von Seiten der Lehrer angestimmten "Helau" als Begrüßung ging es auch schon zur Polonaise. Interessanterweise war diese in diesem Jahr nicht so lang wie sonst, sondern bestand aus einer scheinbar nicht enden wollenden Anzahl an Mini-Polonaisen, die allesamt quer durch die Schule führten und sich dann immer wieder gegenseitig trafen. Schlussendlich versammelten sich dann alle noch einmal zu gemeinsamen Tänzen im Eingangsbereich. Hier verabschiedete sich der Verein dann im Gegensatz zur Begrüßung mit einem mehrfach kräftig donnernden "Pickel-Jauh", das den Kindern auch deutlich besser gefiel wie das "Helau" zur Begrüßung. Und natürlich gab es auch wieder ein kleines Präsent vom Verein für alle Kinder.
 

Der gefesselte Präsident im Kindergarten
Prinz Ralf I. im KindergartenAls nächstes Stand der ebenfalls traditionelle Besuch im Peckelsheimer Kindergarten an. Auch hier war man bereits fleißig in den Karnevalsfeierlichkeiten. Hier stand alles im Zeichen von Cowboy und Indianer. So war ein Tipi aufgebaut worden und alle Erzieherinnen hatten sich in Indianer verwandelt. Nachdem zusammen einige Lieder gesungen worden waren, wurde es für den "Pickel-Jauh"-"Häuptling" Wolfgang Janzen dann ernst. Kurzerhand wurde er von den kleinen Indianern und Cowboys an den Marterpfahl gestellt. Schnell wurde klar, dass es nicht so einfach werden würde den Gefangenen wieder auszulösen. Doch mit der Übergabe von Berlinern für die Kinder konnte der Gefangene dann doch noch unter tosendem Geschrei ausgelöst werden. Sichtbar seinen Spaß hatte auch Prinz Ralf I. und suchte so gleich den direkten Kontakt zu den Kindern und tauchte ein in die Schar von jungen Jecken. Schlussendlich wurde beim Ausmarsch des "Pickel-Jauh" wahrscheinlich wieder ein neuer Rekord bei der Anzahl der winkenden Kinderhände aufgestellt.
 

Auf dem Weg zum Rathaus
Der Prinz vor der TürNachdem es in früheren Jahren zeitlich so manches Mal etwas stressig geworden war, sah dies an diesem Weiberkarnevalstag doch zeitlich sehr ordentlich aus und so konnte man sich über die Mittagsstunden erst einmal zurückziehen und gemeinsam dem bevorstehendem Rathaussturm entgegen fiebern. Ab 14:30 Uhr ging es zum Edeka und dann weiter zum Rathaus. Auf diesem Weg hatte sich inzwischen eine schlagkräftige Weibertruppe angesammelt und so wurde es auf den letzten Metern langsam ernst.
 

In wenigen Augenblicken ist es geschafft
Der Weg ist endlich freiBereits im Vorjahr hatte die Tür zur erstürmenden Zehntscheune bei der Belagerung ziemlich gelitten. Ähnlich sollte es auch 2012 wieder werden. Da die Kräfte vom "Pickel-Jauh" auf der einen Seite und der Rathausmannschaft auf der anderen Seite genau in Höhe der Tür aufeinander prallten, hatte diese somit nicht viel zu lachen und überlebte den Tag nicht unbeschadet. Doch viel wichtiger: Damit war auch der Weg frei und Bürgermeister Hans-Hermann Bluhm musste sich schon wieder geschlagen geben. Auf ging es nun für die Weiber und die Truppen des Karnevalsvereins in das Dachgeschoss in dem der Sitzungssaal im Vorfeld wieder närrisch geschmückt worden war.
 

Ansprache von Präsident Wolfgang Janzen
Heißer Kampf zwischen den Prinzen und Bürgermeister BluhmZunächst ergriff, nachdem sich die komplette Karnevalsgemeinde versammelt hatte, "Pickel-Jauh"-Vorsitzender Wolfgang Janzen das Wort. "Schaut den Bürgermeister! Er trägt jetzt Bart. Vielleicht, weil er kein Geld mehr für Rasierklingen hat." "Ich denk', wir haben's jetzt vollbracht: Der Karneval, der hat die Macht", so Wolfgang Janzen weiter. Die Antwort von Bürgermeister Bluhm ließ nicht lange auf sich warten: "Ihr werdet weniger durcheinander bringen als es zurzeit durch die große Politik getan wird." Nach einem anschließenden kurzen Gerangel mit dem Bürgermeister auf der einen Seite sowie den Peckelsheimer Prinzen auf der anderen Seite war es dann endgültig vollbracht: Der Rathaus-Schlüssel war in den Besitz des Karnevalsvereins übergegangen und somit war auch die Machtübernahme vollzogen.
 
Der Schlüssel ist gesichert!


Beste Stimmung im FestsaalGleichzeitig war diese wieder einmal recht schnell vollzogene Machtübernahme natürlich auch wieder der Startschuss für die Bürokraten-Fete des Jahres. Bis in die späten Abendstunden wurde die Peckelsheimer Zehntscheune wieder in eine Partymeile verwandelt. Zweifelsohne dürfte dieser Rathaussturm stimmungstechnisch das Highlight schlechthin der letzten Jahre gewesen sein. Auch das bereits Anfangs erwähnte Krankenhausteam bestehend aus der Rathaus-Mannschaft dürfte aber am nächsten Tag für den einen oder anderen Kater (wissenschaftlich übrigens auch bekannt als "Alkoholintoxikation") kein Allheilmittel gehabt haben.


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