Rathaus übernommen und Konjunkturpaket verplant
Der Donnerstag vor dem Rosenmontag (2009 am 19. Februar) ist natürlich traditionell der Weiberkarnevalstag. Doch während für die jecken Weiber der Region dies der Tag ist, an dem einmal so richtig gefeiert werden kann, ist es für den "Pickel-Jauh" noch viel mehr. Neben dem eigentlichen Highlight am Nachmittag mit der Erstürmung des Rathauses, geht es vorher noch zu Besuchen in die Peckelsheimer Grundschule sowie anschließend in den Kindergarten.
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Bereits um 10 Uhr morgens machte sich das karnevalistische Gespann um die Prinzenpaare Prinz Christian I. (Schumacher) und Prinzessin Sabine I. (Schumacher) sowie dem Kinderprinzenpaar Prinz Mauro I. (Schumacher) und Prinzessin Maike I. (Wallis) auf zur Peckelsheimer Grundschule. Nach einem Auftritt auf der in diesem Jahr extra in der Schule für den "Pickel-Jauh" aufgebauten Bühne ging es mit der XXL-Polonaise quer über den Schulhof weiter zum heimlichen Höhepunkt des Karnevalsjahres. Denn wann sonst hat man schon die Möglichkeit zusammen mit Hunderten bunt kostümierten Kindern eine solche Sause zu veranstalten? Nach einem kleinen Schoko-Geschenk und einem Verabschiedungs-"Pickel-Jauh" ging es für den kompletten Karnevals-Tross, zu dem neben den Prinzenpaaren natürlich auch die Hofnarren Christof II. (Vornholt) und Manfred I. (Rebmann) gehörten, gleich weiter zum Kindergarten. Wie in jedem Jahr gab es auch in dieser Session wieder viele glänzende Kinderaugen zu sehen als die jecke Truppe einmarschierte. Nach einigen Tänzen und Liedern ging auch hier die Zeit schnell vorbei, und mit einem süßen Abschiedsgeschenk war es dann auch schon wieder Zeit "Tschüss" zu sagen.
Anschließend wurden über Mittag die karnevalistischen Akkus wieder aufgeladen bevor danach dem nächsten Höhepunkt nichts mehr im Wege stand. Mit dem Sturm auf das Peckelsheimer Rathaus stand auch die offizielle Eröffnung des Straßenkarnevals in Peckelsheim an. Um dieses wichtige Werk vollbringen zu können, kam es am Peckelsheimer Edeka wieder zur Vereinigung des „Pickel-Jauh“ mit den närrischen Weibern der Region. Nach einem kurzen Marsch durch den Ort mit zusätzlicher musikalischer Unterstützung kam der karnevalistische Trupp schließlich am Peckelsheimer Machtzentrum an.
Nach ersten freundlichen Klopfversuchen an der Rathaus-Tür durch den Karnevalsprinzen weigerte sich die Rathaus-Mannschaft natürlich zunächst noch, genauso wie es eigentlich zu erwarten war. Doch während in den letzten Jahren doch recht schnell der Widerstand aufgegeben wurde, mussten in diesem Jahr dann doch weitere zusätzliche Kräfte des "Pickel-Jauh" organisiert werden. Kurzerhand wurde die Speerspitze der närrischen Entertruppen um einige kräftige Mitglieder des Vorstands erweitert und die Mannschaft rund um den Bürgermeister Hans Hermann Bluhm musste sich dann doch geschlagen geben. Doch angesichts der anstehenden närrischen Feierlichkeiten schien niemand vom Rathaus so richtig traurig zu sein. Kein Zweifel: Auch im 20. Peckelsheimer Karnevalsjahr hatte der "Pickel-Jauh" somit die Rathaus-Barrikaden überrannt!
Wenige Minuten später ging es dann oben in den natürlich wieder karnevalistisch geschmückten Räumlichkeiten der Zehntscheune an die eigentliche feierliche Übergabe des Rathaus-Schlüssels. Wolfgang Janzen, erster Vorsitzender des Peckelsheimer Karnevalsvereins "Pickel-Jauh", hatte angesichts des gerade errungenen Sieges auch schon die nächste jecke Idee parat und hatte einige Überlegungen zu einer närrischen Form der sonst so biederen Politik parat: Angesichts der anstehenden 1,3 Millionen Euro aus dem Konjunktur-Paket hatte er sich schon über die Zukunft des karnevalistischen Brauchtums in Peckelsheim Gedanken gemacht: "Das ist der Grundstock für unsere närrische Zukunft", so Wolfgang Janzen. Angedacht seien dabei eine Wagenbauhalle sowie ein Vereinsheim.
Nach einigen augenzwinkernden Bemerkungen in Richtung der anstehenden Wahlen ("Hans Hermann genieß die Zeit, denn ab September steht Paul Arens bereit!") gab sich der Bürgermeister dann schließlich endgültig geschlagen. Selbstverständlich nahm er diese kleinen Sticheleien an einem solch närrischen Tag mit Humor und beendete seine kurze Ansprache mit den Worten „Ihr habt das Rathaus im Sturm erobert, jetzt macht damit, was ihr wollt.“
Während die Narren aus Peckelsheim und Umgebung dann also doch endlich feierlich den Schlüssel zum Rathaus bekamen, ging der Bürgermeister im Gegenzug dazu aber natürlich auch nicht leer aus und bekam von Prinzessin Sabine I. als kleines Trostpflaster noch ein Bützchen. Was dann wieder folgte, dürfte alljährlich wieder das Highlight schlechthin für jeden Rathaus-Mitarbeiter sein. Im Gegenzug zum alltäglichen öden Büro-Alltag stand auch dieser Weiberkarnevals-Nachmittag wieder ganz im Zeichen der närrischen Rathaus-Feierlichkeiten.
Nach dem heißen Kampf um den ersehnten Schlüssel harmonisierten "Pickel-Jauh", die jecken Weiber und die Rathaus-Mannschaft perfekt: Bis in die späten Abendstunden wurde bei bester Stimmung und jecken Hits gefeiert, getanzt, geschunkelt und gelacht. Und als dann in den späten Abendstunden doch das Ende dieses närrischen Großkampftages gekommen war, war so mancher Karnevalist froh, dass der Karneval gerade erst begonnen hatte und mit dem Rosenmontag das größte Highlight erst noch anstand.
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